Stallandacht in Podendorf am 2. Weihnachtstag

Vielleicht lag es daran, dass der Regen Pause machte: So viele Elstorfer, Hollenstedter und Moisburger haben die traditionelle Stallandacht im Pferdestall der Familie Wentzien noch nie besucht! Oder es hat sich einfach herumgesprochen, dass dieser Gottesdienst etwas ganz Besonderes ist.

Das Team von Heinrich Wentzien hatte 140 Sitzplätze im weihnachtlich geschmückten Stall bereit gestellt - das reichte nicht! Viele der rund 200 Besucherinnen und Besucher mussten mit einem Stehplatz vorlieb nehmen. Das traf besonders die Teilnehmer der Hirtenwanderungen, die den Weg von ihrer Kirchengemeinde nach Podendorf zu Fuß zurückgelegt hatten und erst kurz vor Beginn der Andacht eintrafen.

Durch den Gottesdienst führten die Pastorinnen Ruth Stalmann-Wendt (Elstorf), Sabine Krüger (Hollenstedt) und Svenja Kluth (Moisburg). Zu Beginn wurde von Ruth Stalmann-Wendt und Sabine Krüger die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium vorgelesen, unterbrochen von passenden Gemeindeliedern: Zu Bethlehem geboren, Hört der Engel helle Lieder, Kommet ihr Hirten.

Anschließend las Pastorin Svenja Kluth aus Moisburg die vergnügliche Geschichte "Wie die Sterne ihre Zacken verloren" vor. Wenn wir Sterne malen oder Kuchenteig-Sterne ausstechen, haben sie immer Zacken. Schauen wir aber nachts in den Himmel, so sind sie alle punktförmig. In dem Märchen von Andrea Schwarz erfuhren wir, dass früher alle Sterne Zacken hatten und warum das jetzt nicht mehr so ist. Fazit: Auch wir sollten manchmal ein paar Zacken abgeben, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen.

Falls Sie nicht dabei waren und neugierig geworden sind: Die vollständige Geschichte können Sie hier nachlesen   (aus "Gib dem Engel eine Chance", Andrea Schwarz, Herder Verlag). Sie müssen evtl.bis zur Hälfte der Seite runterscrollen.

Nach dem Lied "Ich steh an Deiner Krippen hier" berichtete der Elstorfer Kirchenvorstehr Dieter Pintatis vom Indien-Projekt. Gemeinsam mit der Moisburger Kirchengemeinde unterstützen die Elstorfer ein Hostel in Indien, in dem 30 Kinder wohnen und zur Schule gehen. Im letzten Jahr ergab die Kollekte nach der Stallandacht 770 €, die den Bau von Toiletten ermöglichten. 2020 sollen alle Gebäude des Hostels von innen und außen gestrichen werden; dafür wurde nach der Andacht gesammelt.

Das Schlusswort hatte Karin Thomas aus Hollenstedt. Sie bedankte sich bei Familie Wentzien und ihren vielen Helfern für die "Herberge" im Pferdestall  und zitierte aus einem Gedicht von Hilde Domin: Vielleicht wird nichts verlangt von uns während wir hier sind, als ein Gesicht leuchten zu machen. "Sie haben hier heute ganz viele Gesichter zum Leuchten gebracht" schloss Karin Thomas ihre Dankesrede.

Anschließend gab es im Stall und auf dem Hof noch Gelegenheit, bei Punsch und Plätzchen ins Gespräch zu kommen und diesen schönen Vormittag ausklingen zu lassen.

Fotos von der Stallandacht