Reformationsfeier am 31. Oktober

Kurz vor 11 Uhr bildete sich eine Schlange vor unserer Kirchentür: Familien mit kleinen und größeren Kindern mussten wegen des Andrangs Geduld haben. Eine volle Kirche an diesem Feiertag, wie schön!

"Ist es nicht wunderbar, an diesem Tag zu sein. Es ist ein Privileg, erachte es nicht als klein" lautete eine Zeile aus dem ersten Lied, zu dem unsere Kirchenband "Godspeed" die Gemeinde zum Mitsingen einlud. Und mit dem flotten "Kindermutmachlied" ging es weiter.

Kirchenvorsteherin Stephanie Klippert und Pastor Jan Oliva zeigten ein vergnügliches Anspiel. Martin Luther hatte eine Zeittablette eingenommen und fand sich nun im heutigen Elstorf wieder. Er erklärte der kleinen Lotta, warum er an der Übersetzung der Bibel arbeitet.

Das Kirchenlied "Ein feste Burg" durfte am Reformationstag selbstverständlich nicht fehlen. Zur letzten Strophe des "Martin-Luther-Songs" zogen dann die Kinder - die ganz Kleinen begleitet von ihren Eltern - mit Kirchenvorsteherinnen Stephanie Klippert und Olivia Mees ins Gemeindehaus zum Kindergottesdienst.

"Reformation neu feiern - Demokratie stärken" lautete das Motto, das die Landeskirche Hannovers für den Reformationstag ausgegeben hatte. Passend dazu war der Römerbrief des Apostels Paulus, in dem es um Gerechtigkeit geht, die Grundlage von Lesung und Predigt. Pastor Jan Oliva schlug den Bogen zu Martin Luther und seiner Positionierung im Bauernkrieg vor 500 Jahren (1524), die aus heutiger Sicht auf Entsetzen stößt. In diesem Falle interessierte sich Luther nicht für das einfache Volk, sondern unterstützte die Fürsten, um die Erfolgsaussichten der Reformation nicht zu gefährden.

Mit dem Luther-Zitat "Darum nämlich, weil sie geliebt werden, sind die Sünder »schön«, nicht aber werden sie geliebt, weil sie »schön« sind“ endete die Predigt.

Zum Schluss verstärkte Pastor Jan Oliva die Band und "Godspeed" spielte "The Sound of Silence" von Simon & Garfunkel.

Im Gemeindehaus reichten die Plätze nicht aus und es mussten auf die Schnelle weitere Tische aufgestellt werden. Regen Zuspruch fanden wieder die Suppen, die Sabine und Dr. Hans-Dietrich Schmidt für uns gekocht hatten. Vielen Dank dafür!

"Das war ein toller Gottesdienst" konnte man beim Essen hören. Und auch "So müsste Kirche öfter sein".

Text und Fotos (unten): Brigitte Sonnenberger